… ist gar nicht so einfach. Denn Käse ist nicht gleich Käse und die verschiedenen Sorten haben verschiedene Ansprüche. Interessiert an Facts, Tipps und frischen Ideen für alten Käse?

Nehmen wir zuerst die richtige Lagerung des schmackhaften Naturgoldes unter die Lupe, denn diese ist entscheidend, wenn es um die Haltbarkeit des Käses geht. Eine große Rolle spielt die Temperatur – das Milchprodukt verträgt es gar nicht, wenn es zu warm aufbewahrt wird. Eine Temperatur von über 15° C quittiert der Käse mit einem beschleunigten Reifeprozess. Das bedeutet, er wird schneller schlecht. Auch bei Kälte neigt er zur Rebellion. Wird er unter 2° C gelagert, sterben die natürlichen Milchsäurebakterien, was zur Folge hat, dass der Reifeprozess unterbrochen wird und der Käse sein Aroma verliert. Im schlimmsten Fall büßt er auch seine Konsistenz ein, ein unschöner Anblick. Der optimale Aufbewahrungsort im eigenen Haushalt, man ahnt es schon, ist der Kühlschrank. Insbesondere das Gemüsefach, denn dort ist das Milchprodukt vor Temperaturschwankungen besonders gut geschützt. Und das kommt vor allem dem Geschmack zugute.

Entscheidender Faktor
Erfahrene Gourmets wissen: Das Geheimnis eines lange haltbaren Käses liegt nicht nur in der perfekten Temperatur, sondern auch in der Verpackung. Die goldene Regel lautet: Den Käse niemals luftdicht verpacken, denn das Naturprodukt muss atmen können. Die Ausnahme bildet der leicht verderbliche Frischkäse, er wird im Behälter mit Deckel verkauft und bleibt da im besten Fall auch. Ebenso in der Original­verpackung aufbe­wahren, sollte man Schnitt- und Hartkäse. Hat man die Produkte an einer Fachtheke erst­anden, sind diese meist in Käsepapier gewickelt – die perfekte Verpackung. Auch ein Edelpilzkäse kommt schon ideal verpackt daher. Alternativ kann man ihn locker in perforierte Frischhaltefolie einschlagen. Anders verhält es sich mit dem Weichkäse, dieser wird vorzugsweise auf ein Küchenpapier gebettet und in einen Behälter gegeben. Auch Lakenkäse hat spezielle Ansprüche, was die Verpackung zur Aufbewahrung angeht: Er muss vollständig von Salzlake bedeckt sein, dann hält er ca. eine Woche. In Folie gewickelt reduziert sich die Haltbarkeit auf 3 – 4 Tage.

Knackpunkt Gefrierschrank
Die Gretchenfrage zur Lagerung von Käse lautet also: Kann man Käse einfrieren? Die Antwort ist jein. Wie eingangs erwähnt, sind niedrige Temperaturen wenig ideal für das Molkereiprodukt. Generell ist es ratsam, Käse nicht ins Tiefkühlfach zu verbannen, er wird dadurch weder schmackhafter noch schöner. Um aber ehrlich zu sein: Das Einfrieren ist möglich und die Haltbarkeit wird durchaus verlängert, auch wenn sich der Prozess nicht für alle Käsesorten eignet. Am ehesten überstehen Hart- und Schnittkäsesorten die Eiszeit. Das Augenmerk muss allerdings auch hier auf der richtigen Verpackung liegen. Im Gegensatz zur Kühlschranklagerung gilt als Empfehlung: Je luftdichter verpackt, umso besser. Außerdem ist es besser, den Käse am Stück einzufrieren als gerieben. Gefrorener Käse lässt sich übrigens problemlos raspeln.

Fingerfood aus Käseresten
Bei aller Liebe zum essbaren Gold, kann es schon mal vorkommen, dass sich Käsereste ansammeln. Wohin mit letzten Stücken, die ihr Dasein im letzten Winkel des Kühlschrankes fristen? Auf einer Käseplatte lassen sie sich nicht mehr an den Mann oder die Frau bringen, der Zeitpunkt ist verpasst. Aber es muss ja nicht immer der pure Genuss sein, schließlich hat „alter“ Käse auch als Zutat für feine Knabbereien seine Qualitäten und vermag in Form von Käsekeksen oder panierten Käsebällchen zu begeistern. Das Fingerfood ist übrigens nicht nur schnell gegessen, sondern auch blitzschnell zubereitet.

Foto: Frederick Sams