Wenn die Sonne langsam im Bodensee versinkt und die Lichter rund um das Ufer erglühen, beginnen in Juli und August jedes Jahr aufs Neue für rund 7000 Besucher spektakuläre Opern-Inszenierungen in außergewöhnlichen Bühnenbildern. Mit „Carmen“ wird es bei den Bregenzer Festspielen heuer temperamentvoll.

Anspruchsvolles Musiktheater, beste Unterhaltung für ein großes Publikum und bleibende Momente unter freiem Himmel gehören bei den Bregenzer Festspielen zusammen. Die größte Seebühne der Welt ist Hauptanziehungspunkt des Sommerfestivals, zu dem alljährlich über 200.000 Besucher strömen.

Komplettpaket. Ein wichtiger Akteur ist dabei immer auch die Opernkulisse. Sogar James Bond wurde auf die preisgekrönten Bühnenbilder aufmerksam und jagte in „Ein Quantum Trost“ Bösewichte quer durch das Festspielareal. Wenn der Blick des Zuschauers nach links und rechts schweift, fällt ein anderer entscheidender Faktor ins Auge: die Natur mit ihren nahen Alpengipfeln und dem Vorarlberger Bodensee. Urbanes Flair und die entspannte Stimmung eines lauen Sommerabends machen das Erlebnis Seebühne komplett. Und auch eine neugierig vorbeischwimmende Entenfamilie passt da bestens ins Bild. Im Jahr 1946 begann das Spiel auf dem See, heute ist es das Herzstück eines international renommierten Festivals, zu dem auch die Oper im Festspielhaus, Konzerte mit den Wiener Symphonikern und dem Symphonieorchester Vorarlberg sowie zeitgenössische Werke auf der Werkstattbühne gehören.

Von Liebe und Eifersucht. Ein wahres Highlight dürfen die Gäste der Bregenzer Festspiele in diesem Jahr auf der Seebühne erwarten. Nach 1974 und 1991 kann im Juli die Oper „Carmen“ von Georges Bizet zum dritten Mal in Bregenz Premiere feiern. Und die Geschichte der komischen Oper in vier Akten verspricht einen temperamentvollen Abend: Carmen wird von allen begehrt und fasziniert die Wachsoldaten in ihrem Alltag. Eigentlich soll der Soldat Don Jose sie nach einer Auseinandersetzung verhaften, doch sie wickelt ihn um den Finger. Für seine Schwäche wird er eingesperrt, kommt aber schnell wieder frei. Die Blume, die Carmen ihm zugeworfen hat, versteht er als Zeichen ihrer Liebe und träumt von einer gemeinsamen Zukunft. Er verschanzt sich mit ihrer Schmugglerbande, überhört Micaelas mahnende Worte und sieht sich selbst dem stolzen Stierkämpfer Escamillo überlegen. Dieser hat aber längst Carmen erobert.

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Eine neue Bühne. Bizets mitreißende Musik mit ihren spanisch anmutenden Klängen eroberte die Welt: Carmens Habanera und Seguidilla sind ebenso wie Escamillos Couplet in aller Ohren. Für diese französische Oper entwirft die britische Künstlerin Es Devlin das Bühnenbild im Bodensee. Gemeinsam mit dem Regisseur Kasper Holten, Intendant des Londoner Royal Opera Hause, arbeitete sie bereits an den Opernhäusern in Helsinki, Kopenhagen, Wien und London. Man darf gespannt sein. Die Damenhand mit rot lackierten Fingernägeln hat jedenfalls bereits ihren Platz gefunden.

Informationen. 
Bregenzer Festspiele
19. Juli bis 20. August 2017

Tickets und Infos unter
www.bregenzerfestspiele.com
sowie T +43 5574 4076

 

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Bilder: Bregenzer Festspiele (KoenigsFreunde | Dietmar Mathis | pigrafik)